Aus dem Nähkästchen: Der Product Owner des typo3.org Relaunches

Aus dem Nähkästchen: Der Product Owner des typo3.org Relaunches

Geschäftsführer und CFO der in2code GmbH

Gratulation, die neue typo3.org Seite ist online. Habt ihr das auch ordentlich gefeiert?

So richtig zum Feiern sind wir leider nicht mehr gekommen. Das Team hat bis zur letzten Minute hart gearbeitet. Als das Server-Team die Weichen auf den neuen Server gestellt hat, waren wir bereits im Zug unterwegs. Dort haben wir zumindest einmal ordentlich angestoßen und unser Werk per Mobiltelefon betrachtet.

Was hat sich konkret geändert zur alten Version?

Die sicherlich wichtigste und lange überfällige Änderung ist die Unterstützung für mobile Endgeräte. Für die Darstellung des TYPO3-Projektes war es wenig förderlich, wenn die eigene Produktdarstellung nicht responsive ist.

Darüber hinaus haben wir jetzt natürlich eine top moderne Umgebung mit TYPO3 8.7, die unseren Redakteuren praktische Unterstützung bietet. Mein Lieblingsfeature ist das Bildzuschnittswerkzeug, mit dem ich in der Lage bin, für die verschiedene Geräteklassen den passenden Bildausschnitt und das Verhältnis zu wählen.

Die neue Infrastruktur erlaubt uns auch ein Zero-Downtime-Deployment inkl. Continuous Integration. Änderungen an den Funktionen sind somit viel schneller und zuverlässiger als in der Vergangenheit möglich.

Was für besondere Herausforderungen gab es technischer und auch organisatorischer Natur?

Die technischen Herausforderungen hatten wir relativ schnell im Griff. Zum Beispiel haben wir für das Entwicklungsteam verschiedene Optionen, eine passende Entwicklungsumgebung aufzubauen (Docker, Mamp, etc...). Die eigentlichen Herausforderungen waren eher organisatorischer Natur. Das gesamte Projekt setzt auf freiwillige Mitarbeit. D.h., wir sahen Entwickler kommen und gehen. Damit sind auch technische Probleme verbunden. Gerade in der Frontend-Entwicklung fehlt damit ein roter Faden, der immer wieder für Qualitätsprobleme gesorgt hat.

Was können wir in naher Zukunft noch erwarten bzw. habt ihr schon neue Features geplant?

Der Fokus der Weiterentwicklung liegt nun auf der neuen Seite my.typo3.org. Dort sollen in Zukunft Funktionen für die Community hinterlegt werden. So ist z.B. ein Self Service Bereich für Mitglieder und Eventbuchungen geplant. Das für mich spannendste Projekt nennt sich “Visualize Contribution”. Wir möchten hierbei das freiwillige Engagement Einzelner und von Firmen besser sichtbar machen.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen typo3.com und typo3.org - bzw. worin unterscheiden sich die beiden Seiten?

Das ist leicht erklärt. Die typo3.com Seite ist das professionelle Serviceangebot der TYPO3 GmbH (eine 100%-ige Tochter der TYPO3 Association). Die GmbH soll mit Ihrem Leistungsangebot die Weiterentwicklung von TYPO3 gewährleisten und die Community mit professionellem Service unterstützen. Die typo3.org Seite hingegen richtet sich an die Nutzer von TYPO3 und an die TYPO3 Community direkt.

Wer steckt eigentlich hinter der ganzen Arbeit?

Mittlerweile sind wir ein breit aufgestelltes Team. Der Kern besteht aus 10 Freiwilligen (über weibliche Unterstützung würden wir uns übrigens sehr freuen). Daneben haben während den 9 Sprints mehrere Teams (Design Team, Marketing Team, Documentation) den Relaunch unterstützt, sowie ca. 30 weitere Freiwillige. Zu nennen sind auch noch die Firmen, die ihre Räume (und meist auch Süßigkeiten und Getränke) gesponsert haben: DKD, AOE, Punkt.de, Uni Würzburg, Uni Basel und natürlich in2code).

Und was war dein Part dabei?

Ich durfte die Rolle des Product Owners übernehmen und habe damit die schöne Aufgabe gehabt, die Wünsche zu formulieren, die umgesetzt werden sollen.

Gibt es ein paar interessante Eckpunkte oder Daten für uns?

Wir betreiben mit dem Projekt aktuell 19 GIT-Repositories, 3 TYPO3-Instanzen, die live sind. Die neun Sprints haben sich von Nov 2016 bis April 2018 hingezogen. Im Juli 2017 ging die erste Instanz live.

Abschließend: Was würdest du anders machen oder dir anders wünschen, wenn du die Zeit zurückdrehen könntest?

Ich würde die Rolle eines Frontend Lead Designers einführen, der von Anfang an für den roten Faden im Bereich Design, HTML und CSS verantwortlich ist. Das hat uns sicher am meisten Zeit gekostet. Aber dennoch möchte ich keine investierte Minute vermissen und ich freue mich über die Freundschaften, die im Projekt entstanden sind.

Danke Stefan und allen Unterstützern für die tolle Arbeit

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