Bereits Anfang Januar startete die in2code GmbH mit diesem interessanten Projekt. Kurze Zeit später wurde klar, dass sich im alten System weit mehr Funktionalität versteckt hatte, als ursprünglich angenommen. Mit Auslaufen der verwendeten PHP-Version war die Hochschule gezwungen, zeitnahe auf eine neuere TYPO3-Version zu setzen. Gleichzeitig sollten technische Schulden reduziert und moderne Techniken eingesetzt werden um künftige Updates zu vereinfachen und bestmögliche Skalierbarkeit zu gewährleisten. Die verwendete Version des für Hochschulen und Universitäten beliebten Content Management System TYPO3 lief zuvor noch auf der LTS-Version 6 und wurde von uns auf die neueste LTS-Version 9 aktualisiert (LTS = Long Term Support).
Der technische Neuanfang
Der grundlegene Aufbau der Website wurde von uns neu gestaltet und konfiguriert. Unnötiger Code wurde hierbei zuhauf entfernt. So ergaben sich zum Beispiel einige Performance-Vorteile durch die Entfernung unnötiger TypoScript Conditions. Die neue PHP- und TYPO3-Version tut ihr Übriges damit die neue Version der Website nun bei Google Page Speed 99 von 100 möglichen Punkten erreicht.
Eine weitere technische Herausforderung war die Migration der Inhalte einer in die Jahre gekommenen TYPO3-Erweiterung (jf_multicontent) auf eine zukunftsfähigere Lösung (gridelements). Mit diesen Erweiterungen ist ein Großteil des Inhalts der Website in Akkordeon- und Tab-Elementen umgesetzt. Als positiver Nebeneffekt können Redakteure durch die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit des Backends die Website nun leichter pflegen.
Bei der Umstellung von einer auf eine andere Erweiterung war eine automatisierte Migration notwendig, andernfalls wären die Inhalte verloren gegangen und hätten händisch nachgetragen werden müssen. Hierzu erarbeiteten wir in Zusammenarbeit mit dem Kunden eine Migrations-Teststrecke, die als Referenz für alle aktuell im Einsatz befindlichen Funktionen und Elemente diente. Auf Basis dieser wurde anschließend ein Migrationsskript erarbeitet, welches unzählige Male durchgeführt, verfeinert und anschließend überprüft wurde. So konnte sichergestellt werden, dass alle alten Elemente auf neue und moderne Techniken migriert wurden und nun wieder voll funktionsfähig im neuen TYPO3 bereitstehen.
Als Basis für zukünftige Updates und als Referenz für Administratoren und Redakteure wurde außerdem eine vollständige Teststrecke mit allen neuen Elementen und Funktionen in allen Ausprägungen aufgebaut (Living Content Reference), die laufend aktuell gehalten wird und somit das vollständige System kleinteilig zu jedem Zeitpunkt abbildet.
Die öffentliche Ansicht der Personenverwaltung der HfWU wurde in diesem Zug ebenfalls komplett neu aufgebaut. Die Einbindung einer dafür vorgesehenen Schnittstelle verbindet die externe Verwaltungssoftware mit dem TYPO3. Personen können nun über diesen Import im CMS erstellt und im Frontend anschließend in Listen- und Detailansichten angezeigt werden. Im Zuge der Verbesserung des Datenschutzes (DSGVO) stehen den dafür zuständigen Redakteuren nun feingranulare Einstellmöglichkeiten zur Verfügung, welche Daten überhaupt für die Öffentlichkeit angezeigt werden dürfen. Damit die bereits verfügbaren Altdaten beim Update nicht verloren gingen, war hier ebenfalls eine automatisierte Migration notwendig.
Ein internationaler Webauftritt
Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt verfügt sowohl über einen zweiten, internationalen Webauftritt (Multi-Tree-Konzept) als auch über ein Übersetzungs-Handling einzelner Seiten innerhalb des Hauptauftritts (Single-Tree-Konzept), wodurch sich die Sprachkonfiguration in diesem Projekt etwas komplexer gestaltete.
Weiter wurde die Suchmaschine der Website (Solr-Server) der HfWU aktualisiert und mehrere veraltete Such-Erweiterungen entfernt und durch TYPO3 nahe Bordmittel ersetzt.
In der Vergangenheit war die ständige Weiterentwicklung der Website mangels fehlender TYPO3-Instanzen, Versionierung und einem automatisiertem Deployment nur schwer möglich. Jetzt sorgen Develop-, Preview-, Release und Live-Instanzen für eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem Kunden im Gitflow-Workflow. Das Zero-Downtime-Deployment mit Continuous Integration über eine moderne Gitlab CI Plattform sorgt für standardisierte und saubere Code-Qualität und durchgängiges Testing.
Ein erfolgreiches Projekt
Durch regelmäßige Meetings und engagierte Mitarbeit des Kunden konnte das Projekt sehr schnell und agil abgearbeitet werden. Dadurch, dass Entwickler ebenfalls in diese virtuellen Treffen integriert waren, fiel es uns leicht, Aufgaben schnell und zielgenau zu erledigen. Zugleich war das Team des Auftraggebers immer auf dem Laufenden und konnte jederzeit den Stand der Arbeiten einsehen und abnehmen.
Unser nächstes gemeinsames Ziel ist die Integration der Mitarbeiter der HfWU in die kollektive Weiterentwicklung der Website, die Umsetzung neuer Funktionen sowie die stückweise Modernisierung des Frontends - also das Aussehen der Website und die Benutzerführung der Besucher. Außerdem freuen wir uns über das durchweg positive Feedback und die Chance die HfWU künftig dauerhaft als neuen Supportkunden betreuen zu dürfen.