Im Zuge eines geplanten TYPO3-LTS-Updates wurde der technische Unterbau des Internetauftritts der Münchener Verein Versicherungsgruppe neu überdacht. Neben greifbaren Verbesserungen verfolgt die neue Website das langfristige Ziel, künftige Updates möglichst ökonomisch einspielen zu können. Die Verantwortlichen aus den Abteilungen Marketing und IT entwickelten gemeinsam mit der in2code GmbH ein Konzept, wie Seiten und Seiteninhalte künftig mit moderner Basis auf mehreren neuen Servern bereitgestellt werden können. Eine aufwändige Migration ermöglichte den Rückbau der alten Umgebung auf ein notwendiges Minimum an TYPO3-Erweiterungen. Diese Nähe zu den TYPO3-Kern-Funktionalitäten vereinfacht künftige Updates, erhöht die Performance und macht die Website noch sicherer, ohne den Funktionsumfang zu beschneiden.
Refactoring und Google Page Speed
Ursprünglich historisch gewachsene, generisch verwendete TYPO3-Erweiterungen zur Darstellung von Produkten, Tabellen und Partneragenturen wurden überdacht, neu konzipiert und entsprechend modern - bereits mit Blick auf künftige TYPO3-Versionen - umgesetzt. Eine Vielzahl an unnötigen und veralteten Extensions wurde hierbei entfernt oder ersetzt.
Parallel dazu wurde auch das Frontend kritisch unter die Lupe genommen. Veraltete HTML-Auszeichnungen mussten modernen HTML5 Platz machen. Die Vielzahl an eingebundenen JavaScript- und CSS-Dateien wurde massiv reduziert. Google Page Speed quittierte diese Verbesserung mit einer Steigerung von nahezu 140% in der Analyse der mobilen Ansicht nach dem Launch. Die eingebundenen Assets (Bilder, Videos, etc...) wurden ebenfalls optimiert, um auch hier eine Verbesserung der Ladezeiten erzeugen zu können.
Eine automatisierte Migration sichert die Darstellung von Seiten, Seiteninhalten, FAQ-Elementen, Produkten, Dokumenten und Weiterleitungen im neuen System. Die in der Vergangenheit, mangels redaktioneller Möglichkeiten, intensive Nutzung von Verschachtelung von Seiteninhalten wurden ebenfalls auf ein notwendiges Minimum reduziert, um die Arbeit im Backend von TYPO3 weiter zu vereinfachen.
Usability und Suchmaschinen
Ein großes Augenmerk beim Refactoring lag auf der einfachen Bedienung des TYPO3 im Backend. Auch weniger erfahrene Redakteure können künftig Seiteninhalte ohne große Anstrengungen erzeugen. Der massive Einsatz von strukturierten Daten wurde ebenfalls reduziert, damit Seiteninhalte dort angelegt werden können, wo diese auch gebraucht werden. Produktseiten können ab jetzt mit individuellen Tabellen beliebig erzeugt werden.
Adressen der Partneragenturen, Pressemitteilungen, Personen und vor allem Produkte werden künftig besser lesbar für Suchmaschinen dargestellt. Google zeigt somit Treffer bei der Suche nach Partneragenturen bereits als Vorschau in der Suchergebnisliste an und bindet Kontakte automatisch in andere Dienste (wie z.B. Google Maps) mit ein. Eine Analyse der Website vor und nach der Umstellung bescheinigt eine deutliche Verbesserung in der Auffindbarkeit der Produkte des Versicherers bei Google.
Server Infrastruktur und Software-Verteilung
Neben der Unterstützung beim Aufbau einer neuen Webserver-Infrastruktur für Entwicklungs-, Abnahme- und Produktivsystem, stellt ein Zero-Downtime-Deployment die stetige Weiterentwicklung sicher (kontinuierliche Integration von Software). Und das ohne die Redakteure bei der Arbeit zu unterbrechen. Der Einsatz eines statischen Seiten-Caches in Kombination mit asynchronen Techniken verbessert die Reaktionszeiten der Website um mehr als den Faktor 2.
Eine Vielzahl an Schnittstellen zu diversen Drittsystemen (Bewerbermanagement, Dokumentensuche, Anzeige von Partner-Agenturen) galt bei der Umstellung als weitere Herausforderung. Diese wurden während des Refactorings immer wieder getestet und die Software auf Seite des TYPO3 hierbei entsprechend schrittweise modernisiert.
Der Einsatz unseres TYPO3 Content Publishers ermöglicht die Verteilung des Content-Managment-Systems auf zwei unterschiedliche Server. Hierbei dient das Redaktions-System im Intranet als Basis für die Überarbeitung der Inhalte durch eine Vielzahl von Redakteuren. Das Produktivsystem ohne Redaktionszugriff - von außen aber für normale Websitebesucher erreichbar - steht in der DMZ. Diese zusätzliche Barriere ermöglicht nicht nur einen sauberen Content-Workflow, sondern härtet das öffentlich erreichbare Produktivsystem gegenüber möglichen Angriffen weiter ab.